Magnetfeld-Umrechner
Magnetfeld-Umrechner: Tesla, Gauß, A/m, Oersted - Vollständiger Leitfaden zur magnetischen Flussdichte & Feldstärke
Magnetfelder sind unsichtbare Kräfte, die Magnete, elektrische Ströme und sogar unseren gesamten Planeten umgeben. Das Verständnis von Magnetfeldeinheiten ist für Elektroingenieure, Physiker, MRT-Techniker und jeden, der mit Elektromagneten oder Motoren arbeitet, unerlässlich. Aber hier ist die entscheidende Unterscheidung, die die meisten Leute übersehen: Es gibt ZWEI grundlegend verschiedene magnetische Messungen – das B-Feld (Flussdichte) und das H-Feld (Feldstärke) – und die Umrechnung zwischen ihnen erfordert die Kenntnis der magnetischen Eigenschaften des Materials. Dieser Leitfaden erklärt Tesla, Gauß, A/m, Oersted und die Physik hinter den Magnetfeldmessungen.
Was ist ein Magnetfeld?
Ein Magnetfeld ist ein Vektorfeld, das den magnetischen Einfluss auf bewegte elektrische Ladungen, elektrische Ströme und magnetische Materialien beschreibt. Magnetfelder werden durch bewegte Ladungen (elektrische Ströme) und die intrinsischen magnetischen Momente von Elementarteilchen (wie Elektronen) erzeugt.
Die zwei Magnetfeldgrößen
B-Feld (Magnetische Flussdichte)
Misst die tatsächliche magnetische Kraft, die von einer bewegten Ladung erfahren wird. Berücksichtigt den Einfluss des Materials. Einheiten: Tesla (T), Gauß (G), Weber/m².
Formel: F = q(v × B)
wobei: F = Kraft, q = Ladung, v = Geschwindigkeit, B = Flussdichte
H-Feld (Magnetische Feldstärke)
Misst die magnetisierende Kraft, die das Feld erzeugt, unabhängig vom Material. Einheiten: Ampere/Meter (A/m), Oersted (Oe).
Formel: H = B/μ₀ - M (im Vakuum: H = B/μ₀)
wobei: μ₀ = Permeabilität des freien Raums = 1.257×10⁻⁶ T·m/A, M = Magnetisierung
Im Vakuum oder in Luft: B = μ₀ × H. In magnetischen Materialien: B = μ₀ × μᵣ × H, wobei μᵣ die relative Permeabilität ist (1 für Luft, bis zu 100.000+ für einige Materialien!)
Kurze Fakten zum Magnetfeld
Das Erdmagnetfeld beträgt an der Oberfläche etwa 25-65 Mikrotesla (0.25-0.65 Gauß) – genug, um Kompassnadeln auszurichten
Ein Kühlschrankmagnet erzeugt an seiner Oberfläche etwa 0.001 Tesla (10 Gauß)
MRT-Geräte verwenden 1.5 bis 7 Tesla – bis zu 140.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld!
Das stärkste kontinuierliche Magnetfeld, das jemals in einem Labor erzeugt wurde: 45.5 Tesla (Florida State University)
Neutronensterne haben Magnetfelder von bis zu 100 Millionen Tesla – die stärksten im Universum
Das menschliche Gehirn erzeugt Magnetfelder von etwa 1-10 Pikotesla, die mit MEG-Scans messbar sind
Magnetschwebebahnen (Maglev) nutzen Magnetfelder von 1-4 Tesla, um Züge mit über 600 km/h schweben zu lassen und anzutreiben
1 Tesla = 10.000 Gauß genau (definierte Beziehung zwischen SI- und CGS-Systemen)
Umrechnungsformeln - So rechnen Sie Magnetfeldeinheiten um
Magnetfeldumrechnungen fallen in zwei Kategorien: B-Feld- (Flussdichte) Umrechnungen sind einfach, während B-Feld ↔ H-Feld-Umrechnungen Materialeigenschaften erfordern.
B-Feld- (Flussdichte) Umrechnungen - Tesla ↔ Gauß
Grundeinheit: Tesla (T) = 1 Weber/m² = 1 kg/(A·s²)
| Von | Nach | Formel | Beispiel |
|---|---|---|---|
| T | G | G = T × 10,000 | 0.001 T = 10 G |
| G | T | T = G ÷ 10,000 | 1 G = 0.0001 T |
| T | mT | mT = T × 1,000 | 0.001 T = 1 mT |
| T | µT | µT = T × 1,000,000 | 0.00005 T = 50 µT |
| G | mG | mG = G × 1,000 | 0.5 G = 500 mG |
Schneller Tipp: Denken Sie daran: 1 T = 10.000 G genau. Das Erdmagnetfeld ≈ 50 µT = 0.5 G.
Praktisch: MRT-Scan: 1.5 T = 15.000 G. Kühlschrankmagnet: 0.01 T = 100 G.
H-Feld- (Feldstärke) Umrechnungen - A/m ↔ Oersted
Grundeinheit: Ampere pro Meter (A/m) - SI-Einheit für die magnetisierende Kraft
| Von | Nach | Formel | Beispiel |
|---|---|---|---|
| Oe | A/m | A/m = Oe × 79.5775 | 1 Oe = 79.58 A/m |
| A/m | Oe | Oe = A/m ÷ 79.5775 | 1000 A/m = 12.57 Oe |
| kA/m | Oe | Oe = kA/m × 12.566 | 10 kA/m = 125.7 Oe |
Schneller Tipp: 1 Oersted ≈ 79.58 A/m. Wird im Elektromagnetdesign und bei der magnetischen Aufzeichnung verwendet.
Praktisch: Koerzitivfeldstärke der Festplatte: 200-300 kA/m. Elektromagnet: 1000-10000 A/m.
Umrechnung B-Feld ↔ H-Feld (NUR IM VAKUUM)
| Von | Nach | Formel | Beispiel |
|---|---|---|---|
| A/m | T | T = A/m × μ₀ = A/m × 1.257×10⁻⁶ | 1000 A/m = 0.001257 T |
| T | A/m | A/m = T ÷ μ₀ = T ÷ 1.257×10⁻⁶ | 0.001 T = 795.8 A/m |
| Oe | G | G ≈ Oe (im Vakuum) | 1 Oe ≈ 1 G in Luft |
| Oe | T | T = Oe × 0.0001 | 100 Oe = 0.01 T |
Materialformel: In Materialien: B = μ₀ × μᵣ × H, wobei μᵣ = relative Permeabilität
μᵣ-Werte für gängige Materialien
| Material | μᵣ-Wert |
|---|---|
| Vakuum, Luft | 1.0 |
| Aluminium, Kupfer | ~1.0 |
| Nickel | 100-600 |
| Weichstahl | 200-2,000 |
| Siliziumstahl | 1,500-7,000 |
| Permalloy | 8,000-100,000 |
| Supermalloy | up to 1,000,000 |
In Eisen (μᵣ ≈ 2000) erzeugen 1000 A/m 2.5 T, nicht 0.00126 T!
KRITISCH: Das Verständnis von B-Feld vs. H-Feld
Die Verwechslung von B und H kann zu katastrophalen Fehlern im Elektromagnetdesign, bei Motorberechnungen und der magnetischen Abschirmung führen!
- Das B-Feld (Tesla, Gauß) ist das, was Sie mit einem Gaußmeter oder einer Hall-Sonde MESSEN
- Das H-Feld (A/m, Oersted) ist das, was Sie durch Strom in Spulen ANWENDEN
- In Luft: 1 Oe ≈ 1 G und 1 A/m = 1.257 µT (unser Umrechner verwendet dies)
- In Eisen: Dasselbe H-Feld erzeugt aufgrund der Materialmagnetisierung ein 1000-mal stärkeres B-Feld!
- MRT-Spezifikationen verwenden das B-Feld (Tesla), weil es den Körper beeinflusst
- Das Elektromagnetdesign verwendet das H-Feld (A/m), weil es durch den Strom erzeugt wird
Jede Magnetfeldeinheit verstehen
Tesla (T)(B-Feld)
Definition: SI-Einheit der magnetischen Flussdichte. 1 T = 1 Weber/m² = 1 kg/(A·s²)
Benannt nach: Nikola Tesla (1856-1943), Erfinder und Elektroingenieur
Verwendung: MRT-Geräte, Forschungsmagnete, Motorspezifikationen
Typische Werte: Erde: 50 µT | Kühlschrankmagnet: 10 mT | MRT: 1.5-7 T
Gauß (G)(B-Feld)
Definition: CGS-Einheit der magnetischen Flussdichte. 1 G = 10⁻⁴ T = 100 µT
Benannt nach: Carl Friedrich Gauß (1777-1855), Mathematiker und Physiker
Verwendung: Ältere Geräte, Geophysik, industrielle Gaußmeter
Typische Werte: Erde: 0.5 G | Lautsprechermagnet: 1-2 G | Neodym-Magnet: 1000-3000 G
Ampere pro Meter (A/m)(H-Feld)
Definition: SI-Einheit der magnetischen Feldstärke. Strom pro Längeneinheit, der das Feld erzeugt.
Verwendung: Elektromagnetdesign, Spulenberechnungen, Prüfung magnetischer Materialien
Typische Werte: Erde: 40 A/m | Solenoid: 1000-10000 A/m | Industriemagnet: 100 kA/m
Oersted (Oe)(H-Feld)
Definition: CGS-Einheit der magnetischen Feldstärke. 1 Oe = 79.5775 A/m
Benannt nach: Hans Christian Ørsted (1777-1851), Entdecker des Elektromagnetismus
Verwendung: Magnetische Aufzeichnung, Spezifikationen von Permanentmagneten, Hystereseschleifen
Typische Werte: Koerzitivfeldstärke der Festplatte: 2000-4000 Oe | Permanentmagnet: 500-2000 Oe
Mikrotesla (µT)(B-Feld)
Definition: Ein Millionstel eines Tesla. 1 µT = 10⁻⁶ T = 0.01 G
Verwendung: Geophysik, Navigation, EMF-Messungen, Biomagnetismus
Typische Werte: Erdmagnetfeld: 25-65 µT | Gehirn (MEG): 0.00001 µT | Stromleitungen: 1-10 µT
Gamma (γ)(B-Feld)
Definition: Entspricht 1 Nanotesla. 1 γ = 1 nT = 10⁻⁹ T. Wird in der Geophysik verwendet.
Verwendung: Magnetische Vermessungen, Archäologie, Mineralexploration
Typische Werte: Detektion magnetischer Anomalien: 1-100 γ | Tägliche Schwankung: ±30 γ
Entdeckung des Elektromagnetismus
1820 — Hans Christian Ørsted
Elektromagnetismus
Während einer Vorlesungsdemonstration bemerkte Ørsted, dass eine Kompassnadel in der Nähe eines stromführenden Drahtes ausschlug. Dies war die erste Beobachtung, die Elektrizität und Magnetismus miteinander verband. Er veröffentlichte seine Ergebnisse auf Latein, und innerhalb weniger Wochen wiederholten Wissenschaftler in ganz Europa das Experiment.
Bewies, dass elektrische Ströme Magnetfelder erzeugen, und begründete damit das Gebiet des Elektromagnetismus
1831 — Michael Faraday
Elektromagnetische Induktion
Faraday entdeckte, dass sich ändernde Magnetfelder elektrische Ströme erzeugen. Das Bewegen eines Magneten durch eine Drahtspule erzeugte Elektrizität – das Prinzip hinter jedem heutigen elektrischen Generator und Transformator.
Ermöglichte die Stromerzeugung, Transformatoren und das moderne Stromnetz
1873 — James Clerk Maxwell
Vereinheitlichte elektromagnetische Theorie
Maxwells Gleichungen vereinten Elektrizität, Magnetismus und Licht in einer Theorie. Er führte die Konzepte von B-Feld und H-Feld als getrennte Größen ein und zeigte, dass Licht eine elektromagnetische Welle ist.
Sagte elektromagnetische Wellen voraus, was zu Radio, Radar und drahtloser Kommunikation führte
1895 — Hendrik Lorentz
Lorentzkraftgesetz
Beschrieb die Kraft auf eine geladene Teilchen, das sich in magnetischen und elektrischen Feldern bewegt: F = q(E + v × B). Diese Formel ist grundlegend für das Verständnis der Funktionsweise von Motoren, Teilchenbeschleunigern und Kathodenstrahlröhren.
Grundlage für das Verständnis der Teilchenbewegung in Feldern, der Massenspektrometrie und der Plasmaphysik
1908 — Heike Kamerlingh Onnes
Supraleitung
Durch Abkühlen von Quecksilber auf 4.2 K entdeckte Onnes, dass sein elektrischer Widerstand vollständig verschwand. Supraleiter verdrängen Magnetfelder (Meißner-Effekt), was ultrastarke Magnete ohne Energieverlust ermöglicht.
Führte zu MRT-Geräten, Magnetschwebebahnen und Teilchenbeschleunigermagneten, die Felder von über 10 Tesla erzeugen
1960 — Theodore Maiman
Erster Laser
Obwohl es nicht direkt um Magnetismus ging, ermöglichten Laser präzise Magnetfeldmessungen durch magneto-optische Effekte wie die Faraday-Rotation und den Zeeman-Effekt.
Revolutionierte die Magnetfeldsensorik, optische Isolatoren und die magnetische Datenspeicherung
1971 — Raymond Damadian
MRT-Bildgebung in der Medizin
Damadian entdeckte, dass Krebsgewebe andere magnetische Relaxationszeiten hat als gesundes Gewebe. Dies führte zur MRT (Magnetresonanztomographie), die Felder von 1.5-7 Tesla verwendet, um detaillierte Körperscans ohne Strahlung zu erstellen.
Transformierte die medizinische Diagnostik und ermöglichte die nicht-invasive Bildgebung von Weichteilen, Gehirn und Organen
Anwendungen von Magnetfeldern in der realen Welt
Medizinische Bildgebung & Behandlung
MRT-Scanner
Feldstärke: 1.5-7 Tesla
Erstellen detaillierte 3D-Bilder von Weichteilen, Gehirn und Organen
MEG (Magnetoenzephalographie)
Feldstärke: 1-10 Pikotesla
Misst die Gehirnaktivität durch Erfassung winziger Magnetfelder von Neuronen
Magnetische Hyperthermie
Feldstärke: 0.01-0.1 Tesla
Erhitzt magnetische Nanopartikel in Tumoren, um Krebszellen abzutöten
TMS (Transkranielle Magnetstimulation)
Feldstärke: 1-2 Tesla-Impulse
Behandelt Depressionen durch Stimulation von Gehirnregionen mit magnetischen Impulsen
Transport
Magnetschwebebahnen (Maglev)
Feldstärke: 1-4 Tesla
Lassen Züge mit über 600 km/h reibungslos schweben und antreiben
Elektromotoren
Feldstärke: 0.5-2 Tesla
Wandeln elektrische Energie in mechanische Bewegung um in E-Fahrzeugen, Haushaltsgeräten, Robotern
Magnetlager
Feldstärke: 0.1-1 Tesla
Reibungslose Lagerung für Hochgeschwindigkeitsturbinen und Schwungräder
Datenspeicherung & Elektronik
Festplattenlaufwerke
Feldstärke: 200-300 kA/m Koerzitivfeldstärke
Speichern Daten in magnetischen Domänen; Leseköpfe erkennen Felder von 0.1-1 mT
Magnetischer RAM (MRAM)
Feldstärke: 10-100 mT
Nichtflüchtiger Speicher, der magnetische Tunnelkontakte verwendet
Kreditkarten
Feldstärke: 300-400 Oe
Magnetstreifen, die mit Kontoinformationen kodiert sind
Häufige Mythen und Missverständnisse über Magnetfelder
Tesla und Gauß messen verschiedene Dinge
Fazit: FALSCH
Beide messen dasselbe (B-Feld/Flussdichte), nur in verschiedenen Einheitensystemen. Tesla ist SI, Gauß ist CGS. 1 T = 10.000 G genau. Sie sind so austauschbar wie Meter und Fuß.
Man kann frei zwischen A/m und Tesla umrechnen
Fazit: BEDINGT
Das gilt nur im Vakuum/in Luft! In magnetischen Materialien hängt die Umrechnung von der Permeabilität μᵣ ab. In Eisen (μᵣ~2000) erzeugen 1000 A/m 2.5 T, nicht 0.00126 T. Geben Sie immer Ihre Annahme an, wenn Sie B ↔ H umrechnen.
Magnetfelder sind für Menschen gefährlich
Fazit: GRÖSSTENTEILS FALSCH
Statische Magnetfelder bis zu 7 Tesla (MRT-Geräte) gelten als sicher. Ihr Körper ist für statische Magnetfelder transparent. Bedenken gibt es bei extrem schnell wechselnden Feldern (induzierte Ströme) oder Feldern über 10 T. Das Erdmagnetfeld von 50 µT ist völlig harmlos.
Magnetfeld-'Stärke' bedeutet Tesla
Fazit: ZWEIDEUTIG
Verwirrend! In der Physik bedeutet 'magnetische Feldstärke' spezifisch das H-Feld (A/m). Umgangssprachlich sagen die Leute jedoch 'starkes Magnetfeld' und meinen ein hohes B-Feld (Tesla). Klären Sie immer ab: B-Feld oder H-Feld?
Oersted und Gauß sind dasselbe
Fazit: FALSCH (ABER NAH DRAN)
Im Vakuum: 1 Oe ≈ 1 G numerisch, ABER sie messen unterschiedliche Größen! Oersted misst das H-Feld (magnetisierende Kraft), Gauß misst das B-Feld (Flussdichte). Es ist, als würde man Kraft mit Energie verwechseln – sie haben zufällig ähnliche Zahlen in der Luft, sind aber physikalisch verschieden.
Elektromagnete sind stärker als Permanentmagnete
Fazit: KOMMT DARAUF AN
Typische Elektromagnete: 0.1-2 T. Neodym-Magnete: 1-1.4 T Oberflächenfeld. Aber supraleitende Elektromagnete können über 20 Tesla erreichen und übertreffen damit jeden Permanentmagneten bei weitem. Elektromagnete gewinnen bei extremen Feldern; Permanentmagnete gewinnen bei Kompaktheit und ohne Stromverbrauch.
Magnetfelder können Materialien nicht durchdringen
Fazit: FALSCH
Magnetfelder durchdringen die meisten Materialien mühelos! Nur Supraleiter verdrängen B-Felder vollständig (Meißner-Effekt), und Materialien mit hoher Permeabilität (Mu-Metall) können Feldlinien umleiten. Deshalb ist magnetische Abschirmung schwierig – man kann Felder nicht einfach 'blockieren' wie bei elektrischen Feldern.
Wie man Magnetfelder misst
Hall-Effekt-Sensor
Bereich: 1 µT bis 10 T
Genauigkeit: ±1-5%
Misst: B-Feld (Tesla/Gauß)
Am häufigsten. Halbleiterchip, der eine dem B-Feld proportionale Spannung ausgibt. Wird in Smartphones (Kompass), Gaußmetern und Positionssensoren verwendet.
Vorteile: Kostengünstig, kompakt, misst statische Felder
Nachteile: Temperaturempfindlich, begrenzte Genauigkeit
Fluxgate-Magnetometer
Bereich: 0.1 nT bis 1 mT
Genauigkeit: ±0.1 nT
Misst: B-Feld (Tesla)
Nutzt die Sättigung eines Magnetkerns, um winzige Feldänderungen zu erkennen. Wird in der Geophysik, Navigation und bei Weltraummissionen eingesetzt.
Vorteile: Extrem empfindlich, ideal für schwache Felder
Nachteile: Kann keine hohen Felder messen, teurer
SQUID (Supraleitendes Quanteninterferenzgerät)
Bereich: 1 fT bis 1 mT
Genauigkeit: ±0.001 nT
Misst: B-Feld (Tesla)
Empfindlichstes Magnetometer. Erfordert Kühlung mit flüssigem Helium. Wird bei MEG-Gehirnscans und in der Grundlagenforschung der Physik verwendet.
Vorteile: Unübertroffene Empfindlichkeit (Femtotesla!)
Nachteile: Erfordert kryogene Kühlung, sehr teuer
Suchspule (Induktionsspule)
Bereich: 10 µT bis 10 T
Genauigkeit: ±2-10%
Misst: Änderung im B-Feld (dB/dt)
Drahtspule, die eine Spannung erzeugt, wenn sich der Fluss ändert. Kann keine statischen Felder messen – nur Wechsel- oder bewegte Felder.
Vorteile: Einfach, robust, für hohe Felder geeignet
Nachteile: Misst nur sich ändernde Felder, keinen Gleichstrom
Rogowski-Spule
Bereich: 1 A bis 1 MA
Genauigkeit: ±1%
Misst: Strom (bezogen auf H-Feld)
Misst Wechselstrom durch Erfassung des von ihm erzeugten Magnetfelds. Wird berührungslos um einen Leiter gewickelt.
Vorteile: Nicht-invasiv, großer Dynamikbereich
Nachteile: Nur Wechselstrom, misst das Feld nicht direkt
Best Practices für die Umrechnung von Magnetfeldern
Best Practices
- Kennen Sie Ihren Feldtyp: B-Feld (Tesla, Gauß) vs. H-Feld (A/m, Oersted) sind grundlegend verschieden
- Das Material ist wichtig: Die Umrechnung B↔H erfordert die Kenntnis der Permeabilität. Gehen Sie nur dann von Vakuum aus, wenn Sie sicher sind!
- Verwenden Sie die richtigen Präfixe: mT (Millitesla), µT (Mikrotesla), nT (Nanotesla) für die Lesbarkeit
- Denken Sie daran: 1 Tesla = 10.000 Gauß genau (Umrechnung SI vs. CGS)
- Im Vakuum: 1 A/m ≈ 1.257 µT (multiplizieren mit μ₀ = 4π×10⁻⁷)
- Für die MRT-Sicherheit: Immer in Tesla angeben, nicht in Gauß (internationaler Standard)
Häufige Fehler, die zu vermeiden sind
- Verwechslung von B-Feld mit H-Feld: Tesla misst B, A/m misst H – völlig verschieden!
- Umrechnung von A/m in Tesla in Materialien: Erfordert die Permeabilität des Materials, nicht nur μ₀
- Verwendung von Gauß für starke Felder: Verwenden Sie Tesla zur Verdeutlichung (1.5 T ist klarer als 15.000 G)
- Annahme, dass das Erdmagnetfeld 1 Gauß beträgt: Es sind tatsächlich 0.25-0.65 Gauß (25-65 µT)
- Vergessen der Richtung: Magnetfelder sind Vektoren mit Betrag UND Richtung
- Falsches Vermischen von Oersted und A/m: 1 Oe = 79.577 A/m (keine runde Zahl!)
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Tesla und Gauß?
Tesla (T) ist die SI-Einheit, Gauß (G) ist die CGS-Einheit. 1 Tesla = 10.000 Gauß genau. Tesla wird für wissenschaftliche und medizinische Anwendungen bevorzugt, während Gauß in älterer Literatur und einigen industriellen Kontexten noch gebräuchlich ist.
Kann ich A/m direkt in Tesla umrechnen?
Nur im Vakuum/in Luft! Im Vakuum: B (Tesla) = μ₀ × H (A/m), wobei μ₀ = 4π×10⁻⁷ ≈ 1.257×10⁻⁶ T·m/A. In magnetischen Materialien wie Eisen benötigen Sie die relative Permeabilität des Materials (μᵣ), die von 1 bis über 100.000+ reichen kann. Unser Umrechner geht von Vakuum aus.
Warum gibt es zwei verschiedene Magnetfeldmessungen?
Das B-Feld (Flussdichte) misst die tatsächliche erfahrene magnetische Kraft, einschließlich Materialeffekten. Das H-Feld (Feldstärke) misst die magnetisierende Kraft, die das Feld erzeugt, unabhängig vom Material. Im Vakuum gilt B = μ₀H, aber in Materialien gilt B = μ₀μᵣH, wobei μᵣ stark variiert.
Wie stark ist das Erdmagnetfeld?
Das Erdmagnetfeld variiert an der Oberfläche von 25-65 Mikrotesla (0.25-0.65 Gauß). Es ist am Äquator am schwächsten (~25 µT) und an den magnetischen Polen am stärksten (~65 µT). Dies ist stark genug, um Kompassnadeln auszurichten, aber 20.000-280.000-mal schwächer als MRT-Geräte.
Ist 1 Tesla ein starkes Magnetfeld?
Ja! 1 Tesla ist etwa 20.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld. Kühlschrankmagnete haben ~0.001 T (10 G). MRT-Geräte verwenden 1.5-7 T. Die stärksten Labormagnete erreichen ~45 T. Nur Neutronensterne übertreffen Millionen von Tesla.
Was ist die Beziehung zwischen Oersted und A/m?
1 Oersted (Oe) = 1000/(4π) A/m ≈ 79.577 A/m. Oersted ist die CGS-Einheit für das H-Feld, während A/m die SI-Einheit ist. Der Umrechnungsfaktor leitet sich aus der Definition des Ampere und der elektromagnetischen CGS-Einheiten ab.
Warum verwenden MRT-Geräte Tesla und nicht Gauß?
Internationale Standards (IEC, FDA) schreiben Tesla für die medizinische Bildgebung vor. Dies vermeidet Verwirrung (1.5 T vs. 15.000 G) und entspricht den SI-Einheiten. MRT-Sicherheitszonen sind in Tesla definiert (Richtlinien 0.5 mT, 3 mT).
Können Magnetfelder gefährlich sein?
Statische Felder >1 T können Herzschrittmacher stören und ferromagnetische Objekte anziehen (Projektilgefahr). Zeitlich veränderliche Felder können Ströme induzieren (Nervenstimulation). MRT-Sicherheitsprotokolle kontrollieren die Exposition streng. Das Erdmagnetfeld und typische Magnete (<0.01 T) gelten als sicher.
Vollständiges Werkzeugverzeichnis
Alle 71 auf UNITS verfügbaren Werkzeuge