Magnetfeld-Umrechner

Magnetfeld-Umrechner: Tesla, Gauß, A/m, Oersted - Vollständiger Leitfaden zur magnetischen Flussdichte & Feldstärke

Magnetfelder sind unsichtbare Kräfte, die Magnete, elektrische Ströme und sogar unseren gesamten Planeten umgeben. Das Verständnis von Magnetfeldeinheiten ist für Elektroingenieure, Physiker, MRT-Techniker und jeden, der mit Elektromagneten oder Motoren arbeitet, unerlässlich. Aber hier ist die entscheidende Unterscheidung, die die meisten Leute übersehen: Es gibt ZWEI grundlegend verschiedene magnetische Messungen – das B-Feld (Flussdichte) und das H-Feld (Feldstärke) – und die Umrechnung zwischen ihnen erfordert die Kenntnis der magnetischen Eigenschaften des Materials. Dieser Leitfaden erklärt Tesla, Gauß, A/m, Oersted und die Physik hinter den Magnetfeldmessungen.

Über dieses Werkzeug
Dieser Umrechner verarbeitet sowohl B-Feld- (magnetische Flussdichte) als auch H-Feld- (magnetische Feldstärke) Einheiten. B-Feld-Einheiten (Tesla, Gauß, Weber/m²) messen die tatsächliche magnetische Kraft, während H-Feld-Einheiten (A/m, Oersted) die magnetisierende Kraft messen. KRITISCH: Die Umrechnung zwischen B und H erfordert die Kenntnis der Permeabilität des Materials. Unser Umrechner geht von Vakuum/Luft (μᵣ = 1) aus, wo B = μ₀ × H gilt. In magnetischen Materialien wie Eisen (μᵣ bis zu 100.000) ändert sich die Beziehung dramatisch.

Was ist ein Magnetfeld?

Ein Magnetfeld ist ein Vektorfeld, das den magnetischen Einfluss auf bewegte elektrische Ladungen, elektrische Ströme und magnetische Materialien beschreibt. Magnetfelder werden durch bewegte Ladungen (elektrische Ströme) und die intrinsischen magnetischen Momente von Elementarteilchen (wie Elektronen) erzeugt.

Die zwei Magnetfeldgrößen

B-Feld (Magnetische Flussdichte)

Misst die tatsächliche magnetische Kraft, die von einer bewegten Ladung erfahren wird. Berücksichtigt den Einfluss des Materials. Einheiten: Tesla (T), Gauß (G), Weber/m².

Formel: F = q(v × B)

wobei: F = Kraft, q = Ladung, v = Geschwindigkeit, B = Flussdichte

H-Feld (Magnetische Feldstärke)

Misst die magnetisierende Kraft, die das Feld erzeugt, unabhängig vom Material. Einheiten: Ampere/Meter (A/m), Oersted (Oe).

Formel: H = B/μ₀ - M (im Vakuum: H = B/μ₀)

wobei: μ₀ = Permeabilität des freien Raums = 1.257×10⁻⁶ T·m/A, M = Magnetisierung

Beziehung zwischen B und H

Im Vakuum oder in Luft: B = μ₀ × H. In magnetischen Materialien: B = μ₀ × μᵣ × H, wobei μᵣ die relative Permeabilität ist (1 für Luft, bis zu 100.000+ für einige Materialien!)

KRITISCH: Sie können A/m nicht in Tesla umrechnen, ohne das Material zu kennen! Unser Umrechner geht von Vakuum (Luft) aus, wo μᵣ = 1 ist. In Eisen oder anderen magnetischen Materialien ist die Beziehung völlig anders.

Kurze Fakten zum Magnetfeld

Das Erdmagnetfeld beträgt an der Oberfläche etwa 25-65 Mikrotesla (0.25-0.65 Gauß) – genug, um Kompassnadeln auszurichten

Ein Kühlschrankmagnet erzeugt an seiner Oberfläche etwa 0.001 Tesla (10 Gauß)

MRT-Geräte verwenden 1.5 bis 7 Tesla – bis zu 140.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld!

Das stärkste kontinuierliche Magnetfeld, das jemals in einem Labor erzeugt wurde: 45.5 Tesla (Florida State University)

Neutronensterne haben Magnetfelder von bis zu 100 Millionen Tesla – die stärksten im Universum

Das menschliche Gehirn erzeugt Magnetfelder von etwa 1-10 Pikotesla, die mit MEG-Scans messbar sind

Magnetschwebebahnen (Maglev) nutzen Magnetfelder von 1-4 Tesla, um Züge mit über 600 km/h schweben zu lassen und anzutreiben

1 Tesla = 10.000 Gauß genau (definierte Beziehung zwischen SI- und CGS-Systemen)

Umrechnungsformeln - So rechnen Sie Magnetfeldeinheiten um

Magnetfeldumrechnungen fallen in zwei Kategorien: B-Feld- (Flussdichte) Umrechnungen sind einfach, während B-Feld ↔ H-Feld-Umrechnungen Materialeigenschaften erfordern.

B-Feld- (Flussdichte) Umrechnungen - Tesla ↔ Gauß

Grundeinheit: Tesla (T) = 1 Weber/m² = 1 kg/(A·s²)

VonNachFormelBeispiel
TGG = T × 10,0000.001 T = 10 G
GTT = G ÷ 10,0001 G = 0.0001 T
TmTmT = T × 1,0000.001 T = 1 mT
TµTµT = T × 1,000,0000.00005 T = 50 µT
GmGmG = G × 1,0000.5 G = 500 mG

Schneller Tipp: Denken Sie daran: 1 T = 10.000 G genau. Das Erdmagnetfeld ≈ 50 µT = 0.5 G.

Praktisch: MRT-Scan: 1.5 T = 15.000 G. Kühlschrankmagnet: 0.01 T = 100 G.

H-Feld- (Feldstärke) Umrechnungen - A/m ↔ Oersted

Grundeinheit: Ampere pro Meter (A/m) - SI-Einheit für die magnetisierende Kraft

VonNachFormelBeispiel
OeA/mA/m = Oe × 79.57751 Oe = 79.58 A/m
A/mOeOe = A/m ÷ 79.57751000 A/m = 12.57 Oe
kA/mOeOe = kA/m × 12.56610 kA/m = 125.7 Oe

Schneller Tipp: 1 Oersted ≈ 79.58 A/m. Wird im Elektromagnetdesign und bei der magnetischen Aufzeichnung verwendet.

Praktisch: Koerzitivfeldstärke der Festplatte: 200-300 kA/m. Elektromagnet: 1000-10000 A/m.

Umrechnung B-Feld ↔ H-Feld (NUR IM VAKUUM)

Diese Umrechnungen funktionieren NUR im Vakuum oder in Luft (μᵣ = 1). In magnetischen Materialien hängt die Beziehung von der Permeabilität ab!
VonNachFormelBeispiel
A/mTT = A/m × μ₀ = A/m × 1.257×10⁻⁶1000 A/m = 0.001257 T
TA/mA/m = T ÷ μ₀ = T ÷ 1.257×10⁻⁶0.001 T = 795.8 A/m
OeGG ≈ Oe (im Vakuum)1 Oe ≈ 1 G in Luft
OeTT = Oe × 0.0001100 Oe = 0.01 T

Materialformel: In Materialien: B = μ₀ × μᵣ × H, wobei μᵣ = relative Permeabilität

μᵣ-Werte für gängige Materialien

Materialμᵣ-Wert
Vakuum, Luft1.0
Aluminium, Kupfer~1.0
Nickel100-600
Weichstahl200-2,000
Siliziumstahl1,500-7,000
Permalloy8,000-100,000
Supermalloyup to 1,000,000

In Eisen (μᵣ ≈ 2000) erzeugen 1000 A/m 2.5 T, nicht 0.00126 T!

KRITISCH: Das Verständnis von B-Feld vs. H-Feld

Die Verwechslung von B und H kann zu katastrophalen Fehlern im Elektromagnetdesign, bei Motorberechnungen und der magnetischen Abschirmung führen!

  • Das B-Feld (Tesla, Gauß) ist das, was Sie mit einem Gaußmeter oder einer Hall-Sonde MESSEN
  • Das H-Feld (A/m, Oersted) ist das, was Sie durch Strom in Spulen ANWENDEN
  • In Luft: 1 Oe ≈ 1 G und 1 A/m = 1.257 µT (unser Umrechner verwendet dies)
  • In Eisen: Dasselbe H-Feld erzeugt aufgrund der Materialmagnetisierung ein 1000-mal stärkeres B-Feld!
  • MRT-Spezifikationen verwenden das B-Feld (Tesla), weil es den Körper beeinflusst
  • Das Elektromagnetdesign verwendet das H-Feld (A/m), weil es durch den Strom erzeugt wird

Jede Magnetfeldeinheit verstehen

Tesla (T)(B-Feld)

Definition: SI-Einheit der magnetischen Flussdichte. 1 T = 1 Weber/m² = 1 kg/(A·s²)

Benannt nach: Nikola Tesla (1856-1943), Erfinder und Elektroingenieur

Verwendung: MRT-Geräte, Forschungsmagnete, Motorspezifikationen

Typische Werte: Erde: 50 µT | Kühlschrankmagnet: 10 mT | MRT: 1.5-7 T

Gauß (G)(B-Feld)

Definition: CGS-Einheit der magnetischen Flussdichte. 1 G = 10⁻⁴ T = 100 µT

Benannt nach: Carl Friedrich Gauß (1777-1855), Mathematiker und Physiker

Verwendung: Ältere Geräte, Geophysik, industrielle Gaußmeter

Typische Werte: Erde: 0.5 G | Lautsprechermagnet: 1-2 G | Neodym-Magnet: 1000-3000 G

Ampere pro Meter (A/m)(H-Feld)

Definition: SI-Einheit der magnetischen Feldstärke. Strom pro Längeneinheit, der das Feld erzeugt.

Verwendung: Elektromagnetdesign, Spulenberechnungen, Prüfung magnetischer Materialien

Typische Werte: Erde: 40 A/m | Solenoid: 1000-10000 A/m | Industriemagnet: 100 kA/m

Oersted (Oe)(H-Feld)

Definition: CGS-Einheit der magnetischen Feldstärke. 1 Oe = 79.5775 A/m

Benannt nach: Hans Christian Ørsted (1777-1851), Entdecker des Elektromagnetismus

Verwendung: Magnetische Aufzeichnung, Spezifikationen von Permanentmagneten, Hystereseschleifen

Typische Werte: Koerzitivfeldstärke der Festplatte: 2000-4000 Oe | Permanentmagnet: 500-2000 Oe

Mikrotesla (µT)(B-Feld)

Definition: Ein Millionstel eines Tesla. 1 µT = 10⁻⁶ T = 0.01 G

Verwendung: Geophysik, Navigation, EMF-Messungen, Biomagnetismus

Typische Werte: Erdmagnetfeld: 25-65 µT | Gehirn (MEG): 0.00001 µT | Stromleitungen: 1-10 µT

Gamma (γ)(B-Feld)

Definition: Entspricht 1 Nanotesla. 1 γ = 1 nT = 10⁻⁹ T. Wird in der Geophysik verwendet.

Verwendung: Magnetische Vermessungen, Archäologie, Mineralexploration

Typische Werte: Detektion magnetischer Anomalien: 1-100 γ | Tägliche Schwankung: ±30 γ

Entdeckung des Elektromagnetismus

1820Hans Christian Ørsted

Elektromagnetismus

Während einer Vorlesungsdemonstration bemerkte Ørsted, dass eine Kompassnadel in der Nähe eines stromführenden Drahtes ausschlug. Dies war die erste Beobachtung, die Elektrizität und Magnetismus miteinander verband. Er veröffentlichte seine Ergebnisse auf Latein, und innerhalb weniger Wochen wiederholten Wissenschaftler in ganz Europa das Experiment.

Bewies, dass elektrische Ströme Magnetfelder erzeugen, und begründete damit das Gebiet des Elektromagnetismus

1831Michael Faraday

Elektromagnetische Induktion

Faraday entdeckte, dass sich ändernde Magnetfelder elektrische Ströme erzeugen. Das Bewegen eines Magneten durch eine Drahtspule erzeugte Elektrizität – das Prinzip hinter jedem heutigen elektrischen Generator und Transformator.

Ermöglichte die Stromerzeugung, Transformatoren und das moderne Stromnetz

1873James Clerk Maxwell

Vereinheitlichte elektromagnetische Theorie

Maxwells Gleichungen vereinten Elektrizität, Magnetismus und Licht in einer Theorie. Er führte die Konzepte von B-Feld und H-Feld als getrennte Größen ein und zeigte, dass Licht eine elektromagnetische Welle ist.

Sagte elektromagnetische Wellen voraus, was zu Radio, Radar und drahtloser Kommunikation führte

1895Hendrik Lorentz

Lorentzkraftgesetz

Beschrieb die Kraft auf eine geladene Teilchen, das sich in magnetischen und elektrischen Feldern bewegt: F = q(E + v × B). Diese Formel ist grundlegend für das Verständnis der Funktionsweise von Motoren, Teilchenbeschleunigern und Kathodenstrahlröhren.

Grundlage für das Verständnis der Teilchenbewegung in Feldern, der Massenspektrometrie und der Plasmaphysik

1908Heike Kamerlingh Onnes

Supraleitung

Durch Abkühlen von Quecksilber auf 4.2 K entdeckte Onnes, dass sein elektrischer Widerstand vollständig verschwand. Supraleiter verdrängen Magnetfelder (Meißner-Effekt), was ultrastarke Magnete ohne Energieverlust ermöglicht.

Führte zu MRT-Geräten, Magnetschwebebahnen und Teilchenbeschleunigermagneten, die Felder von über 10 Tesla erzeugen

1960Theodore Maiman

Erster Laser

Obwohl es nicht direkt um Magnetismus ging, ermöglichten Laser präzise Magnetfeldmessungen durch magneto-optische Effekte wie die Faraday-Rotation und den Zeeman-Effekt.

Revolutionierte die Magnetfeldsensorik, optische Isolatoren und die magnetische Datenspeicherung

1971Raymond Damadian

MRT-Bildgebung in der Medizin

Damadian entdeckte, dass Krebsgewebe andere magnetische Relaxationszeiten hat als gesundes Gewebe. Dies führte zur MRT (Magnetresonanztomographie), die Felder von 1.5-7 Tesla verwendet, um detaillierte Körperscans ohne Strahlung zu erstellen.

Transformierte die medizinische Diagnostik und ermöglichte die nicht-invasive Bildgebung von Weichteilen, Gehirn und Organen

Anwendungen von Magnetfeldern in der realen Welt

Medizinische Bildgebung & Behandlung

MRT-Scanner

Feldstärke: 1.5-7 Tesla

Erstellen detaillierte 3D-Bilder von Weichteilen, Gehirn und Organen

MEG (Magnetoenzephalographie)

Feldstärke: 1-10 Pikotesla

Misst die Gehirnaktivität durch Erfassung winziger Magnetfelder von Neuronen

Magnetische Hyperthermie

Feldstärke: 0.01-0.1 Tesla

Erhitzt magnetische Nanopartikel in Tumoren, um Krebszellen abzutöten

TMS (Transkranielle Magnetstimulation)

Feldstärke: 1-2 Tesla-Impulse

Behandelt Depressionen durch Stimulation von Gehirnregionen mit magnetischen Impulsen

Transport

Magnetschwebebahnen (Maglev)

Feldstärke: 1-4 Tesla

Lassen Züge mit über 600 km/h reibungslos schweben und antreiben

Elektromotoren

Feldstärke: 0.5-2 Tesla

Wandeln elektrische Energie in mechanische Bewegung um in E-Fahrzeugen, Haushaltsgeräten, Robotern

Magnetlager

Feldstärke: 0.1-1 Tesla

Reibungslose Lagerung für Hochgeschwindigkeitsturbinen und Schwungräder

Datenspeicherung & Elektronik

Festplattenlaufwerke

Feldstärke: 200-300 kA/m Koerzitivfeldstärke

Speichern Daten in magnetischen Domänen; Leseköpfe erkennen Felder von 0.1-1 mT

Magnetischer RAM (MRAM)

Feldstärke: 10-100 mT

Nichtflüchtiger Speicher, der magnetische Tunnelkontakte verwendet

Kreditkarten

Feldstärke: 300-400 Oe

Magnetstreifen, die mit Kontoinformationen kodiert sind

Häufige Mythen und Missverständnisse über Magnetfelder

Tesla und Gauß messen verschiedene Dinge

Fazit: FALSCH

Beide messen dasselbe (B-Feld/Flussdichte), nur in verschiedenen Einheitensystemen. Tesla ist SI, Gauß ist CGS. 1 T = 10.000 G genau. Sie sind so austauschbar wie Meter und Fuß.

Man kann frei zwischen A/m und Tesla umrechnen

Fazit: BEDINGT

Das gilt nur im Vakuum/in Luft! In magnetischen Materialien hängt die Umrechnung von der Permeabilität μᵣ ab. In Eisen (μᵣ~2000) erzeugen 1000 A/m 2.5 T, nicht 0.00126 T. Geben Sie immer Ihre Annahme an, wenn Sie B ↔ H umrechnen.

Magnetfelder sind für Menschen gefährlich

Fazit: GRÖSSTENTEILS FALSCH

Statische Magnetfelder bis zu 7 Tesla (MRT-Geräte) gelten als sicher. Ihr Körper ist für statische Magnetfelder transparent. Bedenken gibt es bei extrem schnell wechselnden Feldern (induzierte Ströme) oder Feldern über 10 T. Das Erdmagnetfeld von 50 µT ist völlig harmlos.

Magnetfeld-'Stärke' bedeutet Tesla

Fazit: ZWEIDEUTIG

Verwirrend! In der Physik bedeutet 'magnetische Feldstärke' spezifisch das H-Feld (A/m). Umgangssprachlich sagen die Leute jedoch 'starkes Magnetfeld' und meinen ein hohes B-Feld (Tesla). Klären Sie immer ab: B-Feld oder H-Feld?

Oersted und Gauß sind dasselbe

Fazit: FALSCH (ABER NAH DRAN)

Im Vakuum: 1 Oe ≈ 1 G numerisch, ABER sie messen unterschiedliche Größen! Oersted misst das H-Feld (magnetisierende Kraft), Gauß misst das B-Feld (Flussdichte). Es ist, als würde man Kraft mit Energie verwechseln – sie haben zufällig ähnliche Zahlen in der Luft, sind aber physikalisch verschieden.

Elektromagnete sind stärker als Permanentmagnete

Fazit: KOMMT DARAUF AN

Typische Elektromagnete: 0.1-2 T. Neodym-Magnete: 1-1.4 T Oberflächenfeld. Aber supraleitende Elektromagnete können über 20 Tesla erreichen und übertreffen damit jeden Permanentmagneten bei weitem. Elektromagnete gewinnen bei extremen Feldern; Permanentmagnete gewinnen bei Kompaktheit und ohne Stromverbrauch.

Magnetfelder können Materialien nicht durchdringen

Fazit: FALSCH

Magnetfelder durchdringen die meisten Materialien mühelos! Nur Supraleiter verdrängen B-Felder vollständig (Meißner-Effekt), und Materialien mit hoher Permeabilität (Mu-Metall) können Feldlinien umleiten. Deshalb ist magnetische Abschirmung schwierig – man kann Felder nicht einfach 'blockieren' wie bei elektrischen Feldern.

Wie man Magnetfelder misst

Hall-Effekt-Sensor

Bereich: 1 µT bis 10 T

Genauigkeit: ±1-5%

Misst: B-Feld (Tesla/Gauß)

Am häufigsten. Halbleiterchip, der eine dem B-Feld proportionale Spannung ausgibt. Wird in Smartphones (Kompass), Gaußmetern und Positionssensoren verwendet.

Vorteile: Kostengünstig, kompakt, misst statische Felder

Nachteile: Temperaturempfindlich, begrenzte Genauigkeit

Fluxgate-Magnetometer

Bereich: 0.1 nT bis 1 mT

Genauigkeit: ±0.1 nT

Misst: B-Feld (Tesla)

Nutzt die Sättigung eines Magnetkerns, um winzige Feldänderungen zu erkennen. Wird in der Geophysik, Navigation und bei Weltraummissionen eingesetzt.

Vorteile: Extrem empfindlich, ideal für schwache Felder

Nachteile: Kann keine hohen Felder messen, teurer

SQUID (Supraleitendes Quanteninterferenzgerät)

Bereich: 1 fT bis 1 mT

Genauigkeit: ±0.001 nT

Misst: B-Feld (Tesla)

Empfindlichstes Magnetometer. Erfordert Kühlung mit flüssigem Helium. Wird bei MEG-Gehirnscans und in der Grundlagenforschung der Physik verwendet.

Vorteile: Unübertroffene Empfindlichkeit (Femtotesla!)

Nachteile: Erfordert kryogene Kühlung, sehr teuer

Suchspule (Induktionsspule)

Bereich: 10 µT bis 10 T

Genauigkeit: ±2-10%

Misst: Änderung im B-Feld (dB/dt)

Drahtspule, die eine Spannung erzeugt, wenn sich der Fluss ändert. Kann keine statischen Felder messen – nur Wechsel- oder bewegte Felder.

Vorteile: Einfach, robust, für hohe Felder geeignet

Nachteile: Misst nur sich ändernde Felder, keinen Gleichstrom

Rogowski-Spule

Bereich: 1 A bis 1 MA

Genauigkeit: ±1%

Misst: Strom (bezogen auf H-Feld)

Misst Wechselstrom durch Erfassung des von ihm erzeugten Magnetfelds. Wird berührungslos um einen Leiter gewickelt.

Vorteile: Nicht-invasiv, großer Dynamikbereich

Nachteile: Nur Wechselstrom, misst das Feld nicht direkt

Best Practices für die Umrechnung von Magnetfeldern

Best Practices

  • Kennen Sie Ihren Feldtyp: B-Feld (Tesla, Gauß) vs. H-Feld (A/m, Oersted) sind grundlegend verschieden
  • Das Material ist wichtig: Die Umrechnung B↔H erfordert die Kenntnis der Permeabilität. Gehen Sie nur dann von Vakuum aus, wenn Sie sicher sind!
  • Verwenden Sie die richtigen Präfixe: mT (Millitesla), µT (Mikrotesla), nT (Nanotesla) für die Lesbarkeit
  • Denken Sie daran: 1 Tesla = 10.000 Gauß genau (Umrechnung SI vs. CGS)
  • Im Vakuum: 1 A/m ≈ 1.257 µT (multiplizieren mit μ₀ = 4π×10⁻⁷)
  • Für die MRT-Sicherheit: Immer in Tesla angeben, nicht in Gauß (internationaler Standard)

Häufige Fehler, die zu vermeiden sind

  • Verwechslung von B-Feld mit H-Feld: Tesla misst B, A/m misst H – völlig verschieden!
  • Umrechnung von A/m in Tesla in Materialien: Erfordert die Permeabilität des Materials, nicht nur μ₀
  • Verwendung von Gauß für starke Felder: Verwenden Sie Tesla zur Verdeutlichung (1.5 T ist klarer als 15.000 G)
  • Annahme, dass das Erdmagnetfeld 1 Gauß beträgt: Es sind tatsächlich 0.25-0.65 Gauß (25-65 µT)
  • Vergessen der Richtung: Magnetfelder sind Vektoren mit Betrag UND Richtung
  • Falsches Vermischen von Oersted und A/m: 1 Oe = 79.577 A/m (keine runde Zahl!)

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen Tesla und Gauß?

Tesla (T) ist die SI-Einheit, Gauß (G) ist die CGS-Einheit. 1 Tesla = 10.000 Gauß genau. Tesla wird für wissenschaftliche und medizinische Anwendungen bevorzugt, während Gauß in älterer Literatur und einigen industriellen Kontexten noch gebräuchlich ist.

Kann ich A/m direkt in Tesla umrechnen?

Nur im Vakuum/in Luft! Im Vakuum: B (Tesla) = μ₀ × H (A/m), wobei μ₀ = 4π×10⁻⁷ ≈ 1.257×10⁻⁶ T·m/A. In magnetischen Materialien wie Eisen benötigen Sie die relative Permeabilität des Materials (μᵣ), die von 1 bis über 100.000+ reichen kann. Unser Umrechner geht von Vakuum aus.

Warum gibt es zwei verschiedene Magnetfeldmessungen?

Das B-Feld (Flussdichte) misst die tatsächliche erfahrene magnetische Kraft, einschließlich Materialeffekten. Das H-Feld (Feldstärke) misst die magnetisierende Kraft, die das Feld erzeugt, unabhängig vom Material. Im Vakuum gilt B = μ₀H, aber in Materialien gilt B = μ₀μᵣH, wobei μᵣ stark variiert.

Wie stark ist das Erdmagnetfeld?

Das Erdmagnetfeld variiert an der Oberfläche von 25-65 Mikrotesla (0.25-0.65 Gauß). Es ist am Äquator am schwächsten (~25 µT) und an den magnetischen Polen am stärksten (~65 µT). Dies ist stark genug, um Kompassnadeln auszurichten, aber 20.000-280.000-mal schwächer als MRT-Geräte.

Ist 1 Tesla ein starkes Magnetfeld?

Ja! 1 Tesla ist etwa 20.000-mal stärker als das Erdmagnetfeld. Kühlschrankmagnete haben ~0.001 T (10 G). MRT-Geräte verwenden 1.5-7 T. Die stärksten Labormagnete erreichen ~45 T. Nur Neutronensterne übertreffen Millionen von Tesla.

Was ist die Beziehung zwischen Oersted und A/m?

1 Oersted (Oe) = 1000/(4π) A/m ≈ 79.577 A/m. Oersted ist die CGS-Einheit für das H-Feld, während A/m die SI-Einheit ist. Der Umrechnungsfaktor leitet sich aus der Definition des Ampere und der elektromagnetischen CGS-Einheiten ab.

Warum verwenden MRT-Geräte Tesla und nicht Gauß?

Internationale Standards (IEC, FDA) schreiben Tesla für die medizinische Bildgebung vor. Dies vermeidet Verwirrung (1.5 T vs. 15.000 G) und entspricht den SI-Einheiten. MRT-Sicherheitszonen sind in Tesla definiert (Richtlinien 0.5 mT, 3 mT).

Können Magnetfelder gefährlich sein?

Statische Felder >1 T können Herzschrittmacher stören und ferromagnetische Objekte anziehen (Projektilgefahr). Zeitlich veränderliche Felder können Ströme induzieren (Nervenstimulation). MRT-Sicherheitsprotokolle kontrollieren die Exposition streng. Das Erdmagnetfeld und typische Magnete (<0.01 T) gelten als sicher.

Vollständiges Werkzeugverzeichnis

Alle 71 auf UNITS verfügbaren Werkzeuge

Filtern nach:
Kategorien: